Immobilienprozess

Mitte März 2024 hat der Pastorale Raum Dortmund-Ost begonnen, sich intensiv mit dem Bestand seiner Immobilien und der Reduktion/Umnutzung zu beschäftigen. Hintergrund ist eine Vorgabe aus Paderborn, sich aufgrund verschiedener Faktoren damit zu beschäftigen, um weiterhin Fördergelder für die Immobilien zu erhalten.

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Warum beschäftigen wir uns so intensiv mit unseren Immobilien?

Sinkende Mitgliederzahlen und damit sinkende Kirchensteuereinnahmen, veränderte Nutzungsansprüche an kirchliche Gebäude, sowie steigende Betriebskosten machen dies notwendig: Die Kirchen sollen ihren Immobilienbestand langfristig deutlich reduzieren.

Auf der Homepage des Bistums ist zu lesen: „Der Gebäudebestand soll so reduziert werden, dass er dem künftigen Bedarf entspricht. Das bedeutet, dass einerseits Geld in den Gemeinden eingespart werden kann, um es andererseits für Sanierungen und größere Visionen ausgeben zu können.“ Kurz gesagt: Gemeinden müssen Teile ihres Gebäudebestandes reduzieren, wenn sie weiterhin ausreichend Fördermittel für die Sanierung der übrigen Gebäude erhalten wollen.

Die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn zielt darauf ab, den Gebäudebestand an die tatsächliche aktuelle Nutzung anzupassen. Sinkende Zahlen von Gläubigen und aktiven Gemeindemitgliedern werden in absehbarer Zeit zu geringeren Einnahmen führen, andererseits verschlingen die stark gestiegenen Bau-, Instandhaltungs- und Energiekosten einen immer größeren Teil des Haushaltsbudgets.

Bei der Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn geht es aber auch um Fragen wie:

Wie viele Gottesdienstbesucher gibt es derzeit, wie hoch ist der Altersdurchschnitt? Welche Kirchenstandorte sollten deshalb erhalten bleiben? Wie wird sich das Gemeindeleben insgesamt in den nächsten 10 – 15 Jahren entwickeln? Welche Räume werden aktuell wirklich benötigt?

Die vom Bistum vorgelegten Zahlen, Daten und Fakten zeigen zwei Dinge sehr deutlich: Wir können uns die Gebäude (mittelfristig) nicht mehr leisten – und wir brauchen sie jetzt (oder bald) auch nicht mehr!

Die Gremien und Akteure vor Ort in den Gemeinden sollen jetzt eigene, passgenaue Konzepte entwickeln. Dazu hat sich aus allen vier Gemeinden, den Kirchenvorständen und dem Gesamtpfarrgemeinderat eine 12-köpfige Projektgruppe gebildet, die sich am 27.2. erstmals trifft.

Allen Beteiligten ist bewusst, dass der gesamte Prozess ein hohes Maß an gegenseitigem Respekt, Veränderungsbereitschaft und Geduld erfordert. Eine gute und wertschätzende Gesprächsatmosphäre und das große Engagement auf allen Seiten werden hoffentlich neue Perspektiven eröffnen.

Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Ludger Keite

(Aus Pfarrnachrichten 4/2024)

Mitglieder der Arbeitsgruppe „Immobilienprozess“

Die Arbeitsgruppe wird regelmäßig hier auf dieser Seite über die Arbeit berichten. Mitglieder sind

  • Andreas Eckert (KV VGW)
  • Anna Dickgreber (KV CLE)
  • Annette Weber (gPGR)
  • Bruno Scheffler (KV VGW)
  • Christof Schwill (KV CLE, gPGR)
  • Dirk Leßmann (KV NIK)
  • Heinrich Oest (Pastor)
  • Helge Rogalla (KV CLE)
  • Ludger Keite (Pfarrer)
  • Maja Schemmann (KV NIK)
  • Martin Jularic (Immobiliengutachter, Ehrenamt)
  • Martin Ludwig (KV JOS)
  • Matthias Ostermann (KV JOS)
  • Verwaltungsleitung (verwaltungsleitung@…)

Alle Mitglieder sind persönlich per E-Mail an vorname.nachname@kirche-dortmund-ost.de (ß=ss) erreichbar.

Begleitet wird die Gruppe von Simon Rüffin (Pastorale Dienste EGV), Werner Osterhaus (Bauen EGV), Raphael Frotströer (Finanzen EGV), Rainer Beckmann (Prozessberatung)

Informationsverstaltung erstes Bild August 2024

Pastoraler Raum Do-Ost will sich von Räumen trennen

Ein Schritt in die Zukunft

Die Pfarreien St. Clemens, Vom Göttlichen Wort, St. Joseph und St. Niklaus von Flüe stehen vor großen Veränderungen. Die Projektgruppe Immobilien hat einen ersten Entwurf der Öffentlichkeit in einer gut besuchten Gemeindeversammlung vorgestellt und ist nun dankbar für Anregungen und Alternativvorschläge. Nach jahrzehntelanger Nutzung verabschieden sich die Kirchengemeinden von mehr als 30 % ihrer angestammten Räume. Dies geschieht nicht leichtfertig, sondern nach reiflicher Überlegung und mit Blick auf das Wohl und die Zukunft der Gemeinde.

Veränderungen in der Gemeinschaft

Die Entscheidung, die Räumlichkeiten aufzugeben, ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit den veränderten Bedürfnissen der Gemeinde. Im Laufe der Jahre ist die Zahl der aktiven Mitglieder stetig zurückgegangen. Waren es 1993 noch 2.400 Mitglieder, die regelmäßig an jedem Wochenende in den vier Gemeinden den Gottesdienst besuchten, so sind es heute nur noch 300! Die Kirchengemeinden sind kleiner geworden, viele Vereine und Verbände haben sich aufgelöst und viele Mitglieder gehören inzwischen der älteren Generation an. Diese Entwicklung hat die Verantwortlichen der Projektgruppe Immobilien veranlasst, über eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Ressourcen nachzudenken.

„Wir müssen uns der Realität stellen, dass unsere Räumlichkeiten in ihrer jetzigen Größe und Form nicht mehr den Bedürfnissen und Möglichkeiten unserer Gemeinde entsprechen“, erklärt Pfarrer Ludger Keite. „Das ist eine schwere, aber notwendige Entscheidung, die uns eine Neuorientierung und Konzentration auf das Wesentliche ermöglicht.“

Gottesdienstorte bleiben erhalten

Die wichtigste Nachricht ist, dass in jeder Kirchengemeinde ein Gottesdienstort erhalten bleibt, an dem regelmäßig am Wochenende Gottesdienste angeboten werden.

Umgekehrt macht die Immobiliengruppe konkrete Vorschläge, welche Gebäude künftig nicht mehr von der Kirchengemeinde genutzt werden.

So wird die St. Konradkirche in Wickede mit ihrem Gemeindezentrum aufgegeben. Hier gibt es Verhandlungen mit der Caritas, ein Seniorenzentrum St. Konrad zu errichten.

Ein weiterer Vorschlag betrifft das Gemeindezentrum St. Joseph in Asseln. Hier wird nach einer Lösung gesucht, das Gebäude so umzunutzen, dass die Kirchengemeinde einen Raum bekommt, in dem sie sich weiterhin treffen kann.

In St. Nikolaus von Flüe reicht die Werktagskirche für die Gottesdienste aus. Die Bücherei soll erhalten bleiben und einen neuen Standort erhalten. Sowohl für die Oberkirche als auch für die Unterkirche werden alternative Nutzungen gesucht.

Die Gemeinde St. Clemens verzichtet darauf, ein geplantes Verwaltungszentrum errichten zu lassen. Drei Büros, die hier vorgesehen waren, werden im Franz-Stock-Haus untergebracht und stehen für Gruppen nicht mehr zur Verfügung.

Ein Schritt in die Zukunft

Statt an den alten Räumlichkeiten festzuhalten, will die Gemeinde einen Neuanfang wagen. Die Aufgabe der bisherigen Räumlichkeiten bietet die Chance, maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die den aktuellen Bedürfnissen besser entsprechen. Unser Ziel ist es, dass sich alle Mitglieder – Jung und Alt – in den neuen Räumlichkeiten wohlfühlen und die Gemeinschaft weiterhin aktiv gelebt wird.

Mit diesem Schritt will die Gemeinde auch ihre finanziellen Ressourcen schonen und gezielt in die pastorale Arbeit sowie in soziale Projekte investieren. Durch die Reduzierung der Unterhaltskosten und der aufwändigen Verwaltung der vielen Gebäude wird es möglich, der Seniorenarbeit, der Kinder- und Jugendarbeit sowie karitativen Zwecken mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Dankbarkeit und Abschied

Die Entscheidung, sich von vertrauten Räumen zu trennen, ist auch von Dankbarkeit geprägt. In vielen Jahren haben diese Mauern unzählige Geschichten gehört, Taufen, Hochzeiten und Gemeindefeste erlebt. Die Kirchengemeinde wird also weiterhin ein Ort der Begegnung und des Glaubens bleiben – nur in einer neuen, den heutigen Bedürfnissen angepassten Form.

Neue Wege gehen

Mit ihrer Entscheidung zeigen die Kirchengemeinden Mut zur Veränderung. Sie setzen ein Zeichen, dass man auch in schwierigen Zeiten bereit ist, neue Wege zu gehen, um das Gemeindeleben lebendig zu halten. „Unsere Gemeinde besteht nicht aus Steinen, sondern aus Menschen. Und genau diese Menschen wollen wir auch in Zukunft zusammenbringen“, betont Pfarrer Ludger Keite abschließend.

Die Gemeindemitglieder blicken nun gespannt auf die anstehenden Veränderungen und freuen sich auf die Präsentation des zweiten Entwurfs am 7. März 2025.

Hier finden Sie die Präsentation, die am 26. 08. 2024 allen Interessierten vorgestellt wurde.

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Weitere Informationen
Ludger Keite

Ludger Keite

Pfarrer

Telefon: +49 231 95 80 95-10

E-Mail: ludger.keite@kirche-dortmund-ost.de